Wege, die wir gehen – oder auch besser nicht 

Von rechts nach Krieg 


30.4.24


„Je älter ich werde, desto öfter denke ich über die verworrenen Wege nach, die der Mensch geht, und wie es wohl kommen mag, dass er diesen einschlägt und jenen nicht. Was die Amerikaner als Background bezeichnen – soziale Herkunft, Veranlagung, elterliches Vorbild – dürfte die generelle Richtung dieser Wege bestimmen; aber immer wieder stößt er dabei auf neue Wegscheiden, und wer will sagen, ob es ganz und gar der eigene Wille ist, der ihn veranlasst, sich hierhin zu wenden oder dorthin, oder ob nicht doch der Finger eines Anderen ihm sacht auf die Schulter tippte? Und einmal gesetzt der Fall, dass der Mensch tatsächlich sein Schicksal mit eigenen Händen lenkt, inwieweit tut er es durchaus mit Vorbedacht? Und welche Momente sind es, die ihn im Augenblick der Entscheidung bewegen? War es ein Impuls, fehlgelenkt oder auch völlig richtig gesteuert, von einer Hirnzelle zur  nächsten? Oder ein Blick, eine plötzliche Sympathie, ein Einfall aus unbekannter Quelle? Oder wieder nur der pure Zufall, den die Gottgläubigen so gerne begreifen als Willen eines Höheren?

Hätte sich, um ein Beispiel zu nehmen, der junge Flieg an diesem Morgen entschieden, beim Frühstück nicht die Zeitung zu studieren, sondern sein Schulbuch, er wäre nie auf die Nachricht gestoßen, dass die Generalität der Reichswehr eine Anzahl ihrer Offiziere als Instrukteure der Kuomintang-Armee nach China zu entsenden beabsichtige; und wäre ihm, nachdem er während der ersten Schulstunde des weiteren über die Sache nachgedacht hatte, in der zweiten nicht der ziemlich banale Reim >exportieren – Offizieren< eingefallen, so hätte er sich wohl kaum entschlossen, ein ganzes Gedicht zu dem Thema unter der Schulbank zu schreiben und hätte dies Gedicht auch nicht während des protestantischen Religionsunterrichts in der dritten Stunde, von dem er dispensiert war, zur Redaktion der Chemnitzer Volksstimme getragen und wäre somit auch nicht der Mittelpunkt eines politischen Provinzskandals geworden, in dessen Folge er gezwungen war, Deutschland bereits im März 1933 zu verlassen; vielmehr wäre er im Lande geblieben wie andere seinesgleichen und hätte mit großer Wahrscheinlichkeit als Wölkchen über Auschwitz geendet.“

Was Stefan Heym hier beschreibt, geschah ihm, dem 18jährigen Oberschüler mit richtigem Namen Helmut Flieg und Jude, im Jahr 1931 kurz vor seinem Abitur, das an dieser Schule nicht mehr möglich war. Seine Mitschüler verprügelten ihn am nächsten Tag, was er als von 'außen gesteuert' erkannte, da seine Mitschüler nicht die typischen Leser der Chemnitzer Volksstimme waren („denn welcher Chemnitzer Gymnasiast las schon ein Arbeiterblatt wie die Volksstimme“). Die Sozialdemokraten, die in Dresden regierten, empfahlen dem Jungen die Schule zu verlassen und die Nationalsozialisten organisierten eine Versammlung in einer Gaststätte, die sehr zahlreich besucht wurde und Redner mit Rang und Namen auftraten. Unter Beifall und Schmährufen wurde gefordert, dass er niemals ein deutsches Abitur machen und an einer deutschen Hochschule studieren dürfe und „die Landtagsfraktion der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei möge dafür eintreten, dass der Primaner Flieg von der Schule entfernt und verhindert wird, an einer deutschen Schule ein Abiturientenexamen abzulegen. Von sich aus fügte die Redaktion des Chemnitzer Tageblatts hinzu, sie hoffe, dass durch diesen Abend der Staatsanwalt auf den Fall Flieg aufmerksam geworden sei; es gäbe ja das Republikschutzgesetz.......).


Im März las ich von einer 16jährigen Schülerin, die von ihrem Schulleiter aus dem Unterricht geholt wurde und begleitet von drei Polizeibeamten durchs Schulgebäude zum Sekretariat geführt wurde, wo ein 'Gefährdergespräch' mit ihr geführt wurde. Sie hatte auf Tik Tok die Frage gepostet, was die Schlümpfe und Deutschland gemeinsam hätten. Die Antwort war, dass beide blau wären. Außerdem hat sie doch tatsächlich gesagt, dass Deutschland nicht einfach ein Land für sie wäre, sondern Heimat.

Die Polizei führte eine Ermittlung bezüglich verfassungsfeindlicher Symbole und Volksverhetzung durch, fand aber nichts.

Dennoch frage ich mich, wie es dazu kam und ob ein Eiferer da am Werke war. Oder der Schulleiter hat es gelesen (oder?) und als 'gefährlich oder gefährdet' eingestuft, ich weiß es nicht, jedenfalls hat er die Polizei gerufen, anstatt, was das naheliegendere Vorgehen gewesen wäre, mit dem Mädchen und den Eltern zu sprechen. Später erklärte er, dass das die von der vorgesetzten Schulbehörde 'übliche' und angeordnete Vorgehensweise wäre.

Das Erschreckende jedoch ist, dass diese Äußerungen überhaupt Aufmerksamkeit erregten. Das kann doch nicht sein, oder? Wie wird dieses Ereignis und die mediale Aufmerksamkeit wohl den Lebensweg des Mädchens beeinflussen? Oder auch nur die nächsten Tage in der Schule?


Ich will hier ja nicht dieses Ereignis mit dem vergleichen, was Stefan Heym vor 93 Jahren widerfahren ist, als die Nationalsozialisten sich seiner 'Sünde' annahmen. Aus heutiger Sicht würden wir ihn vielleicht als einen 'aufgeweckten Burschen' bezeichnen, an dessen Beispiel das Aufkommen der Nationalsozialisten, ihre Denkweise und ihre Unterstützung in der Bevölkerung sichtbar wird.


Kampf gegen die Feinde der Demokratie


In meinem Kopf stellten sich auf unangenehme Weise zwei Bilder nebeneinander, das von dem Andrang zu der Versammlung („ein zweiter Raum musste geöffnet und hunderte abgewiesen werden“ schreibt Stefan Heym) und das der massenhaften Teilnahme bei den Demos gegen rechts und hauptsächlich gegen die AfD.


Und ist es ein gravierender Unterschied, ob ich vom Republikschutzgesetz spreche oder vom Demokratiefördergesetz?


Wissen wir überhaupt noch was Demokratie ist? Es geht dabei, so wie es Rainer Mausfeld in einem kurzen Satz prägnant ausspricht, um Machtbegrenzung. Nun geht das „regierte Volk“ zusammen mit seiner Regierung gegen die Opposition auf die Straße. Was für eine Demokratie hätten wir denn, wenn es kein links oder rechts gäbe, wenn es keine Opposition gäbe? Oder wollen wir wirklich die grün-schwarze CDU/CSU als Opposition bezeichnen? Wobei das nur eine rhetorische Frage ist. Für mich haben CDU/CSU und AfD die gleiche neoliberale Ausrichtung wie die Regierungsparteien auch. Mausfeld, mal wieder sehr treffend: AfD ist Fleisch vom Fleisch der CDU.

Aber seit Jahren wird mir das Thema der 'bösen' AfD aufgedrängt. An sich hatte ich mich für diese Partei nicht interessiert. Aber dann wurde ich in den Medien ständig mit dem Thema konfrontiert und musste mir bei Debatten im Bundestag ansehen, wie Reden von AfD-Politikern mit Buh- und ähnlichen Zwischenrufen gestört wurden. Offensichtlich war man nicht in der Lage argumentativ auf Aussagen einzugehen, so dass es unklar blieb, was und welche Positionen eigentlich aus welchem Grund so kritikwürdig, besser, verdammungswürdig waren. Stattdessen das Pauschalurteil 'rechts'.

Aber nicht nur die AfD, jeder Andersdenkende, jeder Kritiker der Regierungspolitik, ja, jeder, der nur eine Frage stellt, ist rechts. Das ist Propaganda.


Wer Krieg will, braucht einen Feind.


Mit dieser 'Einordnung' wurde 'der Feind' im Innern geschaffen! Das sind Querdenker, Corona-Skeptiker, Impfgegner, Putin-Versteher, AfDler..... Und während allgemein gegen Hass und Hetze aufgerufen wird, bekommen genau die das zu spüren. Klar ist, dass eine Bevölkerung, die sich gegenseitig bekämpft, leichter zu führen(zu manipulieren) und z. B. für einen 'gerechten Krieg' im Außen zu begeistern ist. Schließlich geht es im Innern wie im Außen um die Verteidigung der Demokratie, um Sicherheit und um die Verteidigung unserer Werte, die ich anscheinend neu lernen muss.


Unsere Regierung ist bereit, konsequent Wege in die 'richtige' Richtung zu gehen und den Feind im Innern zu bekämpfen:


Unser Verfassungsschutzpräsident will Fälle von Delegitimierung des Staates unterhalb der Strafbarkeitsgrenze untersuchen und unterstützt die Pläne der Familienministerin. Epoch Times schreibt am 13.2.24:

„Nach Recherchen des Nachrichtenportals „NiUS“ plant auch Familienministerin Lisa Paus (Grüne) eine härtere Gangart im „Kampf gegen rechts“: Künftig sollen Behörden über ihr Bundesprogramm „Demokratie leben!“ auch gegen solche Meinungsäußerungen vorgehen können, die laut Artikel 5 des Grundgesetzes „von der Meinungsfreiheit gedeckt sind“. Paus habe während einer Pressekonferenz zum Thema „Hass im Netz“ gesagt:

Wir wollen dem Umstand Rechnung tragen, dass Hass im Netz auch unter der Strafbarkeitsgrenze vorkommt. Viele Feinde der Demokratie wissen ganz genau, was auf den Social-Media-Plattformen gerade noch so unter Meinungsfreiheit fällt. Wir als Bundesregierung werden da, wo nötig, Gesetze überprüfen und bei Bedarf auch nachjustieren.“

Die Finanzierung für Paus Pläne solle über das neue „Demokratiefördergesetz“ ausgebaut und gesichert werden, schreibt „NiUS“. Das Parlament müsse dann nicht mehr gefragt werden, bevor das Familienministerium die Gelder an unterstützende Organisationen überweise.“

Am 13.4.24 lese ich in der selben Zeitung:

„Selbstbedienungsladen für Anti-Rechts-Initiativen? Insiderin deckt auf

Das Bundesfamilienministerium ist verantwortlich für die Verteilung von Millionen an Steuergeldern für Projekte zur Förderung und Stärkung der Demokratie. Insider-Berichte decken nun einen erschreckenden Mangel bei der Verwaltung und Kontrolle dieser Mittel auf.“


Ach wie gerne hätte ich Einfluss auf die Verteilung unserer Steuergelder! Natürlich finde ich politische Bildung wichtig. Das Problem ist das Wie und Wozu. In dem Artikel geht es darum, dass die 'Projekte' nicht auf ihre Ausrichtung, Durchführung und Ergebnis hin überprüft werden.


Werkzeuge der Macht


Ähnlich wie Stefan Heym am Anfang des zweiten Kapitels in seinem Buch „Nachruf“ beschreibt, wie oben zitiert, frage ich mich, wie ich auf diese kritische, andersdenkende Schiene geraten bin, mir Selbstbestimmung eher außerhalb der Frage des Geschlechts wichtig ist. Manchmal ist es nicht klar nachvollziehbar, warum man so oder so denkt. Mit Sicherheit nicht, weil ich mich über kritische Plattformen informiere oder weil Ken Jebsen das gesagt hat. Einen Eigenanteil beim Denken vermutet man anscheinend bei kritischen Menschen nicht.

Wobei man sich insgesamt durchaus die Frage stellen sollte, wie hoch der Anteil beim Selberdenken ist. Da halten die Demonstranten Schilder hoch, auf denen steht „Nie wieder ist jetzt“ oder „Wehret den Anfängen“ und der Feind wird bei der AfD ausgemacht. Es soll nachdrücklich vor Rechtsextremismus gewarnt werden. Anscheinend ist allgemein nicht bekannt, dass Vorträge abgesagt, Professoren gekündigt wird, YouTube Kanäle gesperrt und sogar Bankkonten gekündigt werden, weil sie nicht, ich nenne es jetzt mal so, die richtige Gesinnung haben. Gibt es noch wirkliche Meinungsfreiheit?


Ich habe eine Aversion gegen Regeln. Nicht, dass ich die für grundsätzlich überflüssig halte. Ich habe dann damit Probleme, wenn sie zur Disziplinierung „der Anderen“ eingesetzt werden, wenn über sie Macht ausgeübt wird. Und vor allem, wenn sie auch noch moralisch unterlegt werden. Das konnten wir hautnah bei den Maßnahmen zur Bekämpfung der sogenannten Pandemie erleben.

Die nach dem Informationsfreiheitsgesetz freigeklagten RKI-Protokolle zeigen auf, dass es eben keine wissenschaftliche Basis gab für die ganzen Regeln, an die wir uns unter Androhung von Strafe halten sollten. Und ein Mitglied des Expertenausschusses, Prof. Heinz Bude erklärte bei einer Podiumsdiskussion, dass man sich ersatzweise wissenschaftlich klingende Begriffe ausgedacht habe. Da man irgendwie die Veröffentlichung der Protokolle nicht ignorieren konnte, hat z. B. der Spiegel berichtet, dass „das rechte Magazin „Multipolar“, das schon früher mit Verschwörungstheorien aufgefallen wäre“, diese veröffentlicht habe. Bitte gehen Sie weiter. Hier gibt es nichts zu sehen.


Und schon lange frage ich mich, was die regelbasierte Weltordnung eigentlich ist? Schwammiger kann ein Begriff kaum sein.


Während also im Lande mit allen Kräften und nicht zu vergessen, unter Erinnerungen an Nazi-Deutschland, gegen angeblichen Rechtsextremismus vorgegangen wird, schenken wir unsere Zustimmung, Solidarität, Loyalität und ganz viel Geld rechtsextremen Regimes in der Ukraine und in Israel.

Übrigens: Nicaragua hat Deutschland auf Grund der Waffenlieferungen, mangelndem Protest und Einflussnahme, also der Unterstützung des Völkermordes in Gaza, vor dem Internationalen Strafgerichtshof verklagt. In seinem Palästina-Video geht Michael Lüders dezidiert auf die Rolle der Moral bzw. die moralische Rolle der deutschen Regierung ein.

Und nur mal so nebenbei: vor der Corona-Zeitrechnung galt der Journalist Michael Lüders als ein anerkannter Nah-Ost-Experte, der von ARD und ZDF interviewt wurde, gerne zu Talkshows eingeladen wurde und dessen Aussagen Gewicht hatten. Haben sie immer noch, aber im Mainstream darf das nicht mehr vorkommen. Merkwürdig.....

https://www.youtube.com/watch?v=n39cM_fiQoM&list=LL&index=1


Kriegstüchtigkeit


Nun, die Frage warum man diesen oder jenen Weg geht, muss und sollte jeder für sich klären. Und in einer wahren Demokratie kann er das auch selber bestimmen ohne diffamiert und ausgegrenzt zu werden.

Dies gilt aber nicht für Regierungen, die für das Wohlergehen des Landes, der Nation und der Menschen, die dort leben, verantwortlich sind.


Was offensichtlich ist, ist die Angst, die ständig erzeugt wird.


Es wird uns als Tatsache hingestellt, dass Putin(!) uns überfallen wird, wenn er mit der Ukraine 'fertig' ist. Und deshalb müssen „wir“ Milliarden Euro und jede Menge Kriegsgüter in die Ukraine schicken. Das betrifft nicht nur Deutschland. Großbritannien hat gerade eine größere Summe angekündigt. Und die Begründung: „Der Schutz der Ukraine vor den brutalen Ambitionen Russlands ist lebenswichtig für unsere Sicherheit und für das ganze Europa. Falls für Putin ermöglicht wird, einen Erfolg in diesem aggressiven Krieg zu erreichen, wird er nicht an der polnischen Grenze stoppen", sagte der britische Ministerpräsident Rishi Sunak.

Robert Habeck hat sich quasi nebenbei auch noch zum "Rüstungsindustrieminister" erklärt. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sagt er, „dass man "die Wehrindustrie in Deutschland höher skalieren" müsse. Die Ukraine solle die nötigen Waffen kriegen. Wenn sie diese nach einem Sieg nicht mehr benötige, werde die Bundeswehr sie brauchen“.


Gut, dass wir RT Deutsch nicht hören dürfen und andere deutsch-russische Kanäle als Putins Einflussagenten diffamiert sind. Wir könnten uns sonst selbst davon überzeugen, dass Wladimir Putin nie von einer Eroberung der Ukraine und schon gar nicht von einer Eroberung des Westens, gesprochen hat. Aus deutschem Munde hören wir allerdings Sätze wie diesen: „Wir müssen den Krieg nach Russland tragen“.

Ganz andere Aussagen kann man z. B. von dem ehemaligen Berater von Donald Trump US-Oberst Douglas Macgregor zur Entstehung des Krieges hören: "Darauf war ich, ehrlich gesagt, völlig unvorbereitet, so etwas habe ich noch nie gesehen. Wir haben systematisch über alles gelogen, was mit Russland und der Ukraine zu tun hat, und das seit Monaten, wenn nicht sogar Jahren."


Je nachdem von welcher Seite man das sieht, wird überall gelogen. Besonders lügen die, die von einem berechtigten Sicherheitsinteresse Russlands sprechen oder Friedensverhandlungen wollen, oder? Aber es gibt Hoffnung: sobald der WHO-Pandemievertrag unterschrieben ist, wird diese bestimmen, was wahr ist.


Nochmal: seit meiner Kindheit kenne ich die Parole „der Russe kommt“. Und bis zu der westlichen Provokation, die zu der russischen Militäroperation in der Ukraine führte, habe ich auch geglaubt, dass das nie passieren wird.


Es sind so zahlreiche und raffinierte Denkhürden aufgebaut worden, dass wir nicht merken, wie mit unserer Angst zunächst die Pharma-Industrie unbeschreibliche Gewinne einfuhr und jetzt der militärisch-industrielle Komplex. Und das ganze Geld geht in die USA. Und auch wenn es öffentlich gesagt wird, scheint niemand etwas daran merkwürdig zu finden. Anthony Blinken: „Waffenlieferungen an die Ukraine sind Investitionen in die USA, in Verteidigungsprodukte, in unsere eigene Industrie. Das sind gute Arbeitsplätze in den USA.“ Rheinmetall ist kein deutsches Unternehmen!


Und während in unserem Land die Feinde der Demokratie bekämpft werden, und ich übertreibe nicht, wenn ich das einen Krieg nenne, schicken wir der neonazistischen Regierung in der Ukraine sehr viel Geld und Waffen und unterstützen den Wiederaufbau, in dem wir den Bau einer Munitionsfabrik(!) fördern.

Inzwischen geben immer mehr deutsche Unternehmen auf und melden Insolvenz an.

Finde den Fehler!

Am Krieg wird doppelt verdient. Erst an der Zerstörung und dann am Wiederaufbau.


Welchen Weg geht Deutschland? Oder müssen wir vielleicht unterscheiden zwischen dem Weg, den die USA uns aufdrängen und dem unsere Regierung folgt und dem Weg, den die meisten Bürger gehen wollen? Wird uns vielleicht ein Weg aufgezwungen?

Habeck spricht von Kriegsindustrie, der Begriff Kriegswirtschaft ist auch schon gefallen. Wir sollen wehrfähig und kriegstüchtig werden. Und am besten trägt man das schon in die Schulen......


Da passt es doch gut, dass der Bundestag gerade beschlossen hat, einen Veteranentag einzuführen, der als Antrag von der Ampel-Koalition und der CDU/CSU eingebracht worden war. „Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, die den Antrag begrüßt hatte, stellte in einem Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe fest: „Es kommt darauf an, Stolz, Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.“ Dazu gehöre auch konkrete Hilfe, wenn es für die Veteranen und ihre Angehörigen einmal nicht gut laufe, hieß es. Außerdem sei das Gedenken an die Einsätze, die Gefallenen und die Verwundeten wichtig.“ (https://www.berlin247.net/read/1713712350/1826)


Was die Verwundeten, die Kriegsverletzten angeht, hat das ja schon mal sehr gut geklappt. Als mein Vater als junger Mann (19 Jahre alt) den Krieg hinter sich lassen durfte, war er blind. Er wurde umgeschult, es wurden Arbeitsplätze für Kriegsversehrte bereitgestellt, Reha-Maßnahmen ebenso wie eine Versorgungsrente, wir bekamen einen Blindenhund, ein steuerfreies Auto und gehörten in der Nachbarschaft zu den ersten, die ein Telefon hatten. Uns ging es echt gut. Besser als unseren Nachbarn.

Nun war er ja in Kriegszeiten erwachsen geworden und ich weiß nicht, ob er Pläne oder eine Vorstellung hatte, wie es für ihn nach dem Krieg weitergehen sollte. Er sprach nie darüber. Zur Bewältigung dieses Lebens wäre es sicherlich nicht hilfreich gewesen, sich ein anderes, besseres Szenario vorzustellen. Ich frage mich allerdings inzwischen, wie es für mich als kleines Mädchen wohl gewesen wäre, wenn ich den sicher liebevollen Blick des Vaters auf mir hätte spüren dürfen.

Diese Generation ist, glaube ich, fast ausgestorben. Die damaligen Versorgungsämter, die auch die Rente der Ehefrauen regelte, braucht es eigentlich nicht mehr. Und mal abgesehen davon, dass ich keine Ahnung habe was Versorgungsämter sonst noch regeln, wird hier doch die Versorgung von Kriegsverletzten geplant, oder? Es gruselt mich!


Zeitgleich wird uns in homöopathischen Dosen das Thema Wehrpflicht eingetröpfelt.


Werden wir in einigen Jahren dann auch große Feierlichkeiten zu Ehren 'unserer Helden' haben und jede Menge Orden verleihen? Also an Menschen, die im Krieg gefallen sind bzw. gekämpft haben?


Egal, ob wir es Verteidigung oder Angriff nennen. Das Ergebnis ist das gleiche. Der Weg führt auf Friedhöfe.....


Victor Orban, dieser anscheinend fürchterliche Diktator, hat zu den Sanktionen gegen Russland gesagt: “Die sind nicht im Interesse meines Landes.“ Der traut sich was........



Textauszug: Stefan Heym, Nachruf, Fischer Taschenbuch Verlag, Juli 1990

Wie es zum Ukraine-Krieg kam: Ex-Berater von Trump rekapituliert


22 Apr. 2024 RT DE


Es lohnt sich, sich immer wieder vor Augen zu führen, wie es zu dem Krieg in der Ukraine kam. Wer die Ursachen und die Verkettung der für ihn kausalen Ereignisse nicht versteht, wird auch keine Lösung finden. Selten erlebt man so prägnante Darstellungen von beidem wie bei US-Oberst Douglas Macgregor.

Der frühere Berater von Donald Trump zu dessen Amtszeit im Weißen Haus und pensionierter Oberst der US-Army, Douglas Macgregor, hat in einem Interview mit einem britischen Journalisten auf prägnante Weise die Entstehung und den Verlauf des Krieges in der Ukraine rekapituliert. Die Zusammenfassung der Ereigniskette, die zum Krieg geführt hat, ist so übersichtlich und jedermann verständlich, dass wir sie dem Leser nicht vorenthalten wollen. 

Dabei geht der US-Amerikaner hart mit der westlichen Propaganda und den in den USA und Europa verbreiteten Narrativen ins Gericht. Der Westen, so Macgregor, habe, angeführt von Washington und London, ein in seinem Ausmaß schockierendes Reich der Lügen errichtet:

"Darauf war ich, ehrlich gesagt, völlig unvorbereitet, so etwas habe ich noch nie gesehen. Wir haben systematisch über alles gelogen, was mit Russland und der Ukraine zu tun hat, und das seit Monaten, wenn nicht sogar Jahren."

Die Wahrheit ist, sagt der pensionierte Oberst weiter, dass Russland keineswegs der "böse Aggressor" sei. Es habe seine militärische Operation gestartet, um sein Land zu sichern. Der Westen habe in den vergangenen 20 Jahren unermüdlich daran gearbeitet, Russland auf jede erdenkliche Weise zu untergraben und zu schwächen. 

Die Russen hätten sehr deutlich gemacht, dass sie die NATO an ihren Grenzen nicht akzeptieren würden. Sie hätten zwar den Beitritt von Lettland und Estland akzeptiert, aber eine Aufnahme der Ukraine sei unter keinen Umständen zu akzeptieren gewesen. Macgregor:

"Aber sie haben sehr deutlich gemacht, dass die Ukraine, die ungefähr die Größe von Texas hat, niemals Mitglied der NATO werden dürfe. Das stellte einfach eine zu große Gefahr dar. Wir haben es ignoriert."

Einer der Hauptgründe, warum Russland 2014 die Krim annektierte, war laut Macgregor, dass Putin verhindern wollte, dass der Marinestützpunkt in Sewastopol in die Hände der NATO fällt:

"Und denken Sie daran: Wenn er 'NATO' sagt, meint er letztlich die Vereinigten Staaten. Es ist die US-Marine, die in die Häfen der Krim eingelaufen ist. Es sind die US-Streitkräfte, die sich nach Osten an die russische Grenze bewegen. Und wir haben uns entschieden, nicht darüber zu sprechen."

An dieser Stelle erinnert Macgregor an den vorausgegangenen Staatsstreich in Kiew. Diesen hätten die USA "mitorganisiert und durchgeführt". Der Staatsstreich habe Leute an die Macht gebracht, die sonst nicht an die Macht gekommen wären. Und diese Leute seien gewalttätig, antirussisch und feindlich gegenüber den nationalen Sicherheitsinteressen Russlands. Diese vom Westen unterstützten neuen Machthaber hätten 2014 den Krieg im Osten der Ukraine vom Zaun gebrochen:

"Wir haben sie ermutigt, wir haben sie kultiviert, wir haben angefangen, Geld in dieses Ding namens ukrainische Armee zu stecken. Und 2014 begann diese junge Armee sofort mit Angriffen auf ethnische Russen in der Ostukraine, in den sogenannten Regionen oder Oblasten Donezk und Lugansk. In der Zeit zwischen den ersten Angriffen der Artillerie im Jahr 2014 und der Intervention der Russen im Februar 2022 wurden 14.000 Menschen getötet. Sie feuerten Tausende und Abertausende Artilleriegeschosse ab. In der Tat haben sie in den ein oder zwei Wochen vor dem endgültigen Einmarsch der Russen (im Februar 2022) über 2.000 Schuss Artillerie abgefeuert. Und diese wurden alle auf russische Zivilisten abgefeuert."

An dieser Stelle stellt Macgregor klar, dass es sich bei diesen Zivilisten "technisch" um ukrainische Staatsbürger handelte, nur seien es eben ethnische Russen:

"Und natürlich werden diese Russen unterdrückt. Sie wurden praktisch vor vollendete Tatsachen gestellt: Entweder ihr werdet Ukrainer, hört auf, Russisch zu sprechen, sprecht Ukrainisch, schreibt auf Ukrainisch und nehmt die ukrainische Identität und Kultur an usw., oder wir werden euch bestrafen. Und so sind die Russen in der Ostukraine nun schon seit Jahren Bürger zweiter oder dritter Klasse."

All dies kam in Russland nicht gut an, erklärt Macgregor, und erinnert an die gescheiterten Minsker Abkommen:

"Dann gab es das so genannte Minsker Abkommen, das Russland theoretisch als Möglichkeit präsentiert wurde, den Konflikt zu überwinden und ein gewisses Maß an Zivilität und Frieden in der Ukraine zu wahren. Nun, es hat nicht funktioniert, und es hat nicht funktioniert, wie wir herausgefunden haben, weil Bundeskanzlerin Merkel, die jetzt im Ruhestand ist, und dann später Herr Macron, der Präsident von Frankreich, beide zugegeben haben, dass die ganze Sache ein Schwindel war. Es war einfach ein Mittel, um für die Ukrainer Zeit zum Aufbau ihrer Streitkräfte zu gewinnen." 

Anfang 2022 wurde Russland klar, dass diese große, mithilfe des Westens aufgebaute Armee, die gut ausgerüstet und nach NATO-Standards ausgebildet ist, kurz davor stand, einen Angriff auf Russland zu starten. Einen Angriff mit dem Ziel, Lugansk und Donezk vernichtend zu schlagen und dann die Krim zurückzuerobern. Dazu sagten die Russen: "Nein danke", und intervenierten, rekapituliert Macgregor.

Anschließend an die Analyse der Kriegsursachen geht er auf den bisherigen Kriegsverlauf ein. 

Den großen Fehler Russlands in der Anfangsphase sah er darin, dass Moskau angenommen hat, dass jemand mit Russland verhandeln wollte. Also rückte die russische Armee mit einer "wirklich kleinen Truppenstärke" in die Ukraine vor, nach Angaben des pensionierten Colonels und Militärexperten mit "kaum 90.000" unmittelbar an den Kampfhandlungen beteiligtem Personal. Moskau musste dann nach einigen Monaten erkennen, dass keine Verhandlungslösung erreicht werden kann. Jede Hoffnung auf Verhandlungen war zerstört, nachdem der damalige britische Premier Boris Johnson Kiew besucht hatte und den ukrainischen Präsidenten von der Unterzeichnung des schon paraphierten Friedensvertrags abgebracht hat. 

Schlussendlich hätten sich die russischen Generäle im Sommer 2022 mit Putin getroffen und hätten ihm gesagt, dass man sich auf einen vollwertigen Krieg einstellen müsse:

"Wir haben uns verkalkuliert, die zugrunde gelegten Annahmen waren falsch, es gibt niemanden, mit dem man verhandeln kann."

Daraufhin gab es in Russland eine Teilmobilisierung und die Neuaufrüstung der Armee wurde begonnen. All das wurde nach Einschätzung von Macgregor bis zum Jahreswechsel 2022/2023 weitgehend umgesetzt. Danach habe es einen russischen Offensivversuch gegeben, bei dem aber das Wetter nicht mitgespielt hätte, sodass sich Russlands Armeeführung entschlossen habe, eine undurchdringbare Verteidigungslinie zu errichten und auf die ukrainische Offensive zu warten.

In der Zwischenzeit habe die Ukraine furchtbare Verluste erlitten, über die in den westlichen Medien nie wahrheitsgemäß berichtet wurde. Washington sei sehr besorgt darüber gewesen, dass die Unterstützung der NATO für "diese geisteskranke Idee, auf dem Rücken des ukrainischen Volkes einen Stellvertreterkrieg gegen Russland führen zu können", schwinden würde, wenn das Ausmaß der Verluste öffentlich wird. Macgregor dazu: 

"Die leichte Lösung war zu lügen. Und dann hat man gehorsame Medien, die ideologisch mit den von Neokons und Globalisten beherrschten Regierungen im Westen (besonders in Washington und London) auf Linie sind, was es leicht macht, die Nachrichten so zurechtzuschneiden, dass die Unterstützung nicht abbricht. Es ist leicht die Menschen im Westen, denen noch die Propaganda des Kalten Krieges in den Knochen steckt, zu überzeugen, dass Russen schlecht sind, dass Russen böse sind."

Russland, so Macgregor, habe heute nichts mit der Sowjetunion zu tun, es sei heute sehr religiös und kulturell konservativ. Der US-Oberst weist auch die Narrative über angebliche russische Kriegsverbrechen deutlich zurück:

"Und ich denke, dass die russische Armee sich gut verhält. 90 Prozent der Kriegsverbrechen, derer sie beschuldigt wird, hat sie nicht begangen. Auf der anderen Seite hat sich das ukrainische Militär verbrecherisch verhalten, tötete Menschen in großen Zahlen und feierte sich in nazistischer Art dafür."

Die Zahl der gefallenen Soldaten und Offiziere auf ukrainischer Seite schätzt Macgregor auf "mindestens" 300.000. Er habe auch weitaus größere Schätzungen dazu gesehen. Die Zahl der Gefallenen auf russischer Seite gibt er mit 30.000 Kämpfern an. Diese Angaben beziehen sich auf den Frühling 2023. 

Zu den Aussichten des Krieges sagt Macgregor, dass die russische Armee aktuell darauf warte, dass der Boden trocknet und sich günstige Wetterbedingungen für eine Offensive einstellen.