Lebenskunst im Alter
"Lernen, das nicht nur dem äußerlichen Kompetenzerwerb, sondern auch innerer Veränderung zu dienen vermag, fördert indirekt die psychische und die somatische Gesundheit. Eine Daseinsgestaltung, welche die individuelle Entfaltung im späteren Leben begünstigt, hat positive Rückwirkung auch auf den Organismus. Empirische Studien bestätigen diese Zusammenhänge. So rundet sich ein Bild von den Chancen des Alterns."
Leopold Rosenmayr in "Schöpferisch Altern
"Wir sind auf der Welt um Bewusstsein und Selbstbewusstheit zu erlangen."
Wolf Büntig

Diese beiden Aussagen sind meine Leitmotive und drücken mein Verständnis von Lebenskunst aus. Dazu gehört meine Überzeugung, dass "jeder Mensch ein Künstler ist" (Joseph Beuys) und sich darin üben sollte, sich künstlerisch auf irgendeine Weise auszudrücken.
Auch wenn das auf jedes Alter und jede Lebensphase zutrifft, geht es mir insbesondere in der LebensKunstWerkstatt um eine Lebenskunst des Alterns, die immer wieder errungen sein will. Es geht um Selbsterfahrung, persönliches Wachstum und emotionale Balance, um Gelassenheit, Humor, Achtsamkeit, Fantasie, Kreativität, Mut, Begeisterung ....kurz: um Bewegung im Denken und im Handeln.
Wir wissen nicht wie alt wir werden,
aber wir können darüber nachdenken,
wie wir alt werden möchten.
Mit dem Ausstieg aus dem Berufsleben ändern sich die äußeren Rahmenbedingungen. Das kann eine Chance sein, uns und unser Potential (neu) zu entdecken!
Alter hat sich verändert. Langlebigkeit bei relativer Gesundheit eröffnet uns heute eine lange Lebensphase des Alter(n)s, für die es kaum Vorbilder gibt, aber darum Möglichkeiten der individuellen Gestaltung bietet.
Ich betrachte den "Übergang" als eine Chance die Freiheit des Alters zu erfahren, in dem man sich über Biografiearbeit seiner Lebensspuren und seines Gewordenseins bewusst wird, über freies Malen sein kreatives Potential entfaltet, um selbst-bestimmt und selbst-bewusst diese besondere Lebensphase nach den individuellen Bedürfnissen zu gestalten, ohne traditionellen oder medial vorgegebenen Modellen folgen zu müssen.
Ich bin Dipl. Kunsttherapeutin und 2015 "in Rente" gegangen. Ich habe über elf Jahre in einer Reha-Klinik eine Gruppe aufgebaut und geleitet, die sich mit dem Thema Alter auseinander gesetzt hat. Die Teilnehmer haben die Gespräche und die kreativen Gruppen als sehr wertvoll erlebt, zum einen durch die Erfahrung von Rückmeldung und Resonanz; zum andern dadurch, dass sie "Werkzeuge" an die Hand bekamen, um für sich selbst aktiv werden zu können.
Mit meinem Versuch die LebensKunstWerkstatt als ein ähnliches Projekt an einer VHS anzubieten, bin ich gescheitert. Trotzdem denke ich, dass es sinnvoll und bereichernd ist, wenn Menschen sich zusammenfinden und sich künstlerisch arbeitend respektvoll austauschen über ihre Lebenssituation und den damit verbundenen Veränderungen. Vielleicht finden sich ja Menschen mit gleichem Interesse im Raum Bochum/Hattingen über diese Website. Meldet Euch gerne unter info@lebenskunstwerkstatt-ruhr.de.
Ausführliche Informationen zu den Elementen des Projektes finden Sie/ findet Ihr unter den jeweiligen Überschriften.
Meine Gedanken zum Thema Alter sind unter "Gedankensplitter" zu finden.