27.1.24


Kopfschütteln reicht nicht


Wenn es doch damit getan wäre, den Kopf zu schütteln und zu denken „mein Gott, sind die bescheuert“! Dann wäre alles gut soweit. Aber nein, im Moment scheint jeder Politiker oder sonst wie in der Öffentlichkeit stehende Mensch von dem Wunsch beseelt zu sein, der Russenhetze und der Angriffsgefahr noch eins drauf setzen zu wollen. Irgendwie total plump und mal ehrlich, irgendwie rassistisch. Der Russe an sich ist ein barbarischer Untermensch, sorry, Unmensch, der „zwar wie ein Europäer aussieht, aber ein ganz anderes Verhältnis zu Tod und Gewalt hat“. So Florence Gaub bei Lanz im April 22!

Im Zusammenhang mit der angeblichen Aufdeckung des Geheimtreffens soll Herr Habeck gesagt haben „AfD will aus Deutschland einen Staat wie Russland machen“. Ist ja schrecklich! - Wie ist denn Russland?

Das erklären mir die westlichen Medien. Und das nicht erst seit heute. Eigentlich wurde gegen Russland schon vor meiner Geburt (1950) gehetzt. Aber davon habe ich nicht viel gemerkt oder mitbekommen. Jahrelang hat auch m. E. Kopfschütteln gereicht. Jetzt ist jedoch eine größere Dynamik am Werk. Russland, sprich Putin, hat imperialistische Absichten. Er hat nicht nur die Krim annektiert und die Ukraine unprovoziert und barbarisch überfallen, er will sie sich komplett einverleiben und dann will er weiter nach Westen. Wie in einer Endlosschleife wird uns diese Sichtweise ständig vermittelt. Wenn es oft genug wiederholt wird, wird es zur Wahrheit.

Die baltischen Staaten werden (2025!) eine Verteidigungslinie direkt an ihrer Grenze zu Russland aus mehreren hundert Bunkern bauen, um sich schon „vom ersten Meter“ an zu verteidigen.

Unser Verteidigungsminister hat uns auch schon darauf vorbereitet und propagiert ein kriegstüchtiges Deutschland und wie der regierungsnahe Think-Tank "Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP)" in einem „Policy-Brief“ skizziert, müsse man davon ausgehen, dass Russland einen Angriff auf das NATO-Gebiet im Baltikum plant. Es warte nur auf ein "Fenster der Möglichkeiten". Deshalb müssen Deutschland und die NATO spätestens in zehn, besser aber in sechs Jahren einen russischen Angriff abwehren können. Und weiter heißt es „Das erfordert einen grundlegenden Mentalitätswechsel und einen "Quantensprung" in den erwähnten Bereichen Militär, Industrie und Gesellschaft“.

Was ist nur damit gemeint? Dass wir kampfbereit sein müssen? Oder, dass wir 'wieder' lernen müssen ordentlich zu hassen?


Da meldet sich dann noch der Joschka Fischer zu Wort und will Frieden schaffen durch Kampfbereitschaft. Das hat noch nie funktioniert. Selbst bei mir verspüre ich bei solchen Reden eine kleine Neigung mich zu radikalisieren, vermutlich in die falsche Richtung.  Wie ich bei RT DE lese, hat sich auch der Herr Karl-Theodor zu Guttenberg (Ex-Verteidigungsminister) bei BILD geäußert und Kampfbereitschaft eingefordert. Er lobt seinen Nachfolger Pistorius und weist dezidiert darauf hin, dass man Putin nicht trauen kann. Und ich frage mich, wieso der gerade jetzt wieder auf der Bildfläche erscheint. Baut man ihn auf als Gegenbild zu Söder? Lässiger? Kriegsgeiler?


Es ist merkwürdig, ich weiß auch nicht wieso, aber sehr oft kommt es mir bei der ganzen antirussischen Hetze so vor, als käme man der Wahrheit näher, wenn man statt Putin/Russland besser Biden/USA an die Stelle setzen würde.


Falls es stimmt, wäre es ein Treppenwitz der Geschichte: Biden soll die Ausfuhr von LNG-Gas gestoppt haben. Was jetzt Herr Habeck? In einem Affentempo wurden LNG-Terminals gebaut, um uns von russischem Gas unabhängig zu machen und plötzlich stehen wir 'unabhängig' ohne Gas da? Plötzlich entdeckt man, dass Fracking-Gas hoch umweltschädlich ist? Ach, wäre das schön, wenn man erkennen würde, dass auch Kriege umweltschädlich sind!

Darüber wird nicht gesprochen. Der einzelne Mensch oder auch die Kuh auf der Weide gefährden unser Klima. Es wird auch nicht über geopolitische Zusammenhänge gesprochen. Oder darüber, dass jede Eskalation eine Vorgeschichte hat.

Wir alle kennen den Satz, dass im Krieg zuerst die Wahrheit stirbt. Tatsächlich stirbt sie deutlich früher. Man nennt das Kriegspropaganda. Das war bereits im ersten Weltkrieg wichtig, weil die amerikanische Bevölkerung so gar nicht kriegslustig war und ihr Präsident Woodrow Wilson auch versprochen hatte, sich nicht in den europäischen Krieg einzumischen. Dann aber erfand man die Gräueltaten der deutschen Armee in Belgien und überzeugte so die Bevölkerung.

Und so funktioniert Überzeugung.


Von heut' auf morgen steht Deutschland vor dem Problem, dass 'alles' alternativlos ist.


Ist das die enkeltaugliche Zukunft, die wir doch alle eigentlich wollen?

Aber wer ist 'wir'? Wir müssen jetzt kriegstüchtig werden. Schon 2019 habe ich mich gegen das Manöver „Defender 2020“ ausgesprochen, z.B. bei Unterschriftensammlungen. Jetzt erfährt das Ganze noch eine Steigerung mit „Steadfast Defender“. Direkt an der russischen Grenze. Wir demonstrieren Stärke. Natürlich „nur“ zur Abschreckung. Aus dem Kreis des Militärs hört man solche Sätze wie, dass das „für die deutsche Bevölkerung sichtbar“ sein soll und dass wir uns „an Fähigkeiten erinnern sollen, die wir mal hatten“.

Das ist unfassbar! Schlimm! Und echt! Extrem!

„Die menschliche Tragödie (in den Kriegen) ist politisch gewollt“ formuliert Michael Lüders in seinem aktuellen Video zu „Gaza und die Folgen“.


So ist es! Ich will 'das Alles' nicht!




https://www.youtube.com/@michaelluders1787 „Gaza und die Folgen“

Michael Lüders ist Publizist und Nah-Ost-Experte. Ein sehr informatives Video!



https://www.youtube.com/watch?v=X00XMBgVQnY&list=LL&index=2&t=1250s

Ivan Rodionov: Es gibt in Deutschland keine funktionierenden Medien.

Deutschland und seine Medien durch die russische Brille sehen. Beobachtungen eines Ex-Insiders.

 Falls man mal eine andere Sicht auf die Krim-“Annexion“ kennenlernen möchte.


https://www.nachdenkseiten.de/?page_id=47542

08. Juli 2022 um 9:00

Von Syrien bis zur Ukraine: Dieselben Regeln der Kriegspropaganda

Von Karin Leukefeld

Die Regeln der Propaganda

Zitate:

„Die Regeln der Propaganda wurden 1928, vor knapp 100 Jahren, von dem britischen Baron und Politiker Arthur Ponsonby (1871-1946) in dem Buch „Lüge in Kriegszeiten“ analysiert.“

„Ponsonby, der seine Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg verarbeitete, wird das Zitat zugeschrieben: „Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit“. Heute ist bekannt, dass die Wahrheit schon vor dem Beginn eines Krieges erlegt wird. Politische Unwahrheiten, Lügen und Täuschungen bilden den Hintergrund, vor dem Kriege entstehen. Transportiert werden sie von Denkfabriken, Politik und Medien mit Hilfe einer globalisierten, westlich dominierten Kommunikationsstruktur.“



https://www.nachdenkseiten.de/?p=109821

22. Januar 2024 um 9:00

Krieg der USA gegen Europa

Von Oskar Lafontaine.

Zitat:

„Als er in den Ersten Weltkrieg eingreifen wollte, schickte US-Präsident Woodrow Wilson 75.000 Redner in Städte und Dörfer, um die amerikanische Bevölkerung gegen die Deutschen aufzuhetzen.“

Ein interessanter Beitrag, der viel über unsere 'Freunde' offenlegt.



https://www.unsere-zeit.de/endzeit-auf-probe-4788048/

Bei den Manövern „Steadfast Defender“ und „Quadriga“ wird der große Marsch gen Russland vorbereitet. Auch die deutsche Bevölkerung soll in Weltkriegsstimmung kommen

Endzeit auf Probe

Vincent Cziesla Politik | UZ vom 26. Januar 2024

Zitate:

„Mehr als 12.000 Bundeswehrsoldaten sollen mobilisiert werden, um mit „Quadriga 2024“ ein eigenes Manöver unter dem Dach von „Steadfast Defender“ durchzuführen. Der Name spielt laut Bundeswehraussagen auf die Quadriga-Skulptur auf dem Brandenburger Tor an, die für „Freiheit, Einigung und Stärke“ stehe. Weniger kitschig, dafür aber mit bewusster Doppeldeutigkeit heißt es beim Deutschen Bundeswehr-Verband, dass das Manöver „dem Neulernen von Fähigkeiten, die wir in der Vergangenheit schon hatten“, dienen soll.“

„Von Februar bis Ende Mai wird die schnelle Verlegung von Truppen nach Osten geprobt. Die Transporte werden „in der deutschen Öffentlichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger sichtbar“ sein, erklärt die Bundeswehr. Dass das auch ein Beitrag zur gewünschten Kriegstüchtigkeit der deutschen Bevölkerung sein soll, weiß der Bundeswehr-Verband, der von einer „Zeitenwende zum Anfassen“ spricht. Insbesondere in Ostdeutschland sollen Züge mit Panzern und Militärkonvois auf den Autobahnen in dieser Zeit zum Alltag gehören.“