Alter und Altern   
Andreas Kruse*, Hans-Werner Wahl* in ihrem neuen Buch "Zukunft Altern"*:

"Es muss in einer alternden Gesellschaft zunehmend Angebote geben, welche die vielfältigen Möglichkeiten und Strategien der Auseinandersetzung mit Altern, vom Umgang mit Verlusten bis hin zu möglichen Entwicklungen in Richtung von Persönlichkeits- und kognitivem Wachstum effizient und "lustvoll" vermitteln." (S. 353)
"Wenn diese "Weiche" in die Zukunft guten Alterns nicht sehr bald neu gestellt wird, bleiben viele Chancen und Potenziale einer alternden Gesellschaft ungenutzt, es wird ein von Altersstereotypen gesteuertes Verhalten unnötig lange weiter toleriert, und es werden notwendige Veränderungen und Anpassungen unnötig lange in die Zukunft aufgeschoben." (S. 354)

Hauptsache gesund ist das Motto. Aber im Alter ist Gesundheit ein relativer Zustand.
Die Altersentwicklung in Westeuropa beschert uns neuen Alten eine lange Altersphase, in der wir in einer Gesellschaft, die geprägt ist von Jugend, Effizienz und Aktionismus, soziale und biologische Verluste erleiden und immer mehr unsere Begrenzungen erfahren. Auch die Begrenzung des Lebens an sich. Wie wollen wir damit umgehen? Was ist ein gutes Leben im Alter? Wann kann man von einem gelungenen Leben und einem gelingenden Alter sprechen?

Unser Denken und Handeln wird  von den Vorstellungen/Bildern bestimmt, die wir mal mehr, mal weniger bewusst in unseren Köpfen haben. So ist es wichtig, sich seines Altersbildes bewusst zu werden und Haltung und Einstellung zum Alter und zum Altern bewusst wahrzunehmen und zu hinterfragen.
Die LebensKunstWerkstatt bietet einen möglichen Weg zur Vertiefung der Selbstwahrnehmung und Selbsterfahrung. Im akzeptierenden und wertschätzenden Gesprächsaustausch können Einstellung und Haltung überprüft werden.
Die Elemente Schreiben, Malen, Achtsamkeit üben,  stellen praktische und kreative Möglichkeiten zur Bewältigung der Anforderungen bereit, die insbesondere das Alter betreffen, dem Umgang mit Verlusten.
In dem wir Betroffenen uns selbst zum Forschungsobjekt bzw. zum Projekt machen, uns austauschen und evtl. entsprechende Literatur hinzu nehmen, gelangen wir zu einem Erfahrungswissen, dass uns hilft, diese wunderbar reiche und herausfordernde Lebensphase selbstbestimmt zu gestalten. Und wir können zukünftig zu einem  veränderten, angemesseneren Altersbild auch in unserem Umfeld beitragen.

*Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg, zahlreiche Veöffentlichungen zum Thema Alter/n) und Demenz,  u.a. Vorsitzender der Altenberichtskommission der Bundesregierung;

*Prof. Dr. Hans-Werner Wahl (*1954) ist langjähriger Leiter der Abteilung für psychologische Alternsforschung des Psychologischen Instituts der Universität Heidelberg und einer der Direktoren des Netzwerks Alternsforschung der Universität Heidelberg.